Vorreiterregion Sepsis - MTK

Sepsis-Wissen rettet Leben

Aufklärungskampagne zur Sepsisvermeidung und -früherkennung im Main-Taunus-Kreis

Sepsis – Was ist das?

Sepsis, umgangssprachlich häufig als „Blutvergiftung“ bezeichnet, ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion. Sie entsteht, wenn die überschießende Immunabwehr des Körpers zur Schädigung der eigenen Organe führt. Unbehandelt verläuft eine Sepsis meist tödlich und sie nimmt bei den Todesursachen in Deutschland einen Spitzenplatz ein.

Häufige Fragen zum Thema Sepsis

Wussten Sie, dass in Deutschland jährlich mehr Menschen an Sepsis erkranken als an Herzinfarkt oder Schlaganfällen?

Menschen, die von Sepsis betroffen sind:

Deutschlandweit

0

Main-Taunus-Kreis

0

Von diesen versterben etwa:

0
0

Machen Sie den Sepsis-Check! 

Mithilfe der interaktive Sepsis-Checkliste wissen Sie, welche Risikofaktoren, Infektions- und Notfallzeichen es gibt.

Sie zeigt an:

  • wann Sie Hilfe suchen sollten
  • wo Sie Hilfe erhalten
  • wie Sie die Krankheitszeichen benennen

www.sepsischeck.de

Grußworte

Visionärin

Marion Pfeiffer

Liebe Mitbürgerinnen,
liebe Mitbürger,

Sepsis ist ein wichtiges Gesundheitsthema und ich freue mich, dass Sie sich in ruhigen Minuten mit dem Notfall Sepsis auseinandersetzen.

Als Ehefrau eines Sepsis-Betroffenen aus Eppstein ist es mir wichtig Ihnen zu Beginn einige persönliche Worte zu schreiben, da ich mit vielen Menschen nicht in den persönlichen Kontakt treten kann.

Sie haben unsere Homepage über das Thema Sepsis – Blutvergiftung – geöffnet. Mit Unterstützung aus Politik, den varisano-Kliniken MTK und der Sepsis Stiftung wird der Main-Taunus-Kreis im Herbst 2024 die Vorreiterregion zum Themenfeld Sepsis in Deutschland werden.

In ersten Aufklärungsveranstaltungen im MTK wurde das Interesse der Bevölkerung und der Entscheidungsträger wahrgenommen. Der Erfolg der Vorreiterregion MTK hängt von vielen Unterstützerinnen und Unterstützern aus unserem Landkreis ab. Unser Ziel ist es, durch Informationskampagnen und bessere Ausbildung und Weiterbildung für medizinische und pflegerische Fachkräfte die Entstehung von Sepsis in möglichst vielen Fällen zu verhindern und eine frühestmögliche Diagnose zu gewährleisten. Engagierte Menschen aus der Medizin, Wissenschaft und Forschung widmen sich seit vielen Jahren dem Notfall Sepsis, denn viele Betroffene überleben eine Sepsis leider auch in Industrieländern nicht. Nach Erkenntnissen aus aktuellen deutschen Studien, die vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert wurden, erleiden jährlich in Deutschland etwa 500.000 Menschen eine Sepsis. Etwa 140.000 Menschen sterben in Deutschland pro Jahr an Sepsis. Gerade aus diesem Grund wird es immer wichtiger, Sepsis als gesamtgesellschaftliches und gesundheitsökonomisches Problem zu erkennen und anzugehen. Laut WHO ist die Mehrzahl der durch Sepsis ausgelösten Todesfälle (und auch Langzeitfolgen) vermeidbar. Niemand muss an Sepsis sterben, betonte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus, anlässlich des World Sepsis congress 2024 am 23.04.2024 in einer Videobotschaft.

Liebe Grüße sendet Ihnen

Marion Pfeiffer

Schirmherr Landrat

Michael Cyriax

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Sepsis ist eine häufig übersehene Erkrankung, die genau deswegen neben Herzinfarkt und Schlaganfall zu den Haupt-Todesursachen in Deutschland zählt. Daher ist es wichtig, für die Frühsymptome dieser Erkrankung zu sensibilisieren, sei es bei Ärzten, Rettungsdiensten oder Schülern und Bürgern.

Es freut mich als Landrat sehr, dass wir auch beim Thema Sepsis von der Deutschen Sepsis-Stiftung als Vorreiter-Region ausgewählt wurden, um als leuchtendes Beispiel hier deutschlandweit voran zu gehen. Dabei helfen uns unsere Kliniken, die Rettungsdienste, die Schulen und die vielen engagierten Bürger, die als Multiplikatoren diese wichtige Botschaft weitertragen.

Wenn am Ende diese Initiative auf den Bund übertragen wird, haben die engagierten Initiatoren der Sepsis-Region viel erreicht – vor allem für die Bürgerinnen und Bürger, die hier leben.

Insofern wünsche ich dieser Initiative viel Erfolg und gutes Gelingen.

 

Michael Cyriax

Landrat und Schirmherr

Projektleiter

Prof. Dr. med. Michael Booke

Das Grußwort wird gerade erstellt und zeitnah eingestellt. Wir bitten noch um etwas Geduld. Vielen Dank.

Wiss. Begleitung

Prof. Dr. med. Konrad Reinhart, ML

Die Sepsis Stiftung begrüßt und unterstützt die Etablierung einer Modellregion Sepsis im Main-Taunus-Kreis. Seit Jahrzehnten ist es in Deutschland nicht gelungen auf Bundes- und Länderebene Sepsis zu einer Priorität zu machen und die Zahl der vermeidbaren Todesfälle und Langzeitfolgen durch Sepsis zu reduzieren, obwohl seit Jahren bekannt ist, dass die Krankenhaussterblichkeit bei Sepsis mit 30% etwa doppelt so hoch wie in Schweden und Australien ist. Dies bedeutet, dass in Deutschland täglich 380 Menschen an einer Sepsis versterben und 75% der Überlebenden lebenslang an den Folgen einer Sepsis leiden.

Dabei war Deutschland weltweit das erste Land, in dem auf Vorschlag unseres Kuratoriumsmitglieds Helge Braun, ehemaliger Kanzleramtsminister, 2013 erstmals und 2017 erneut, ein Nationaler Sepsis Plan gefordert wurde. Trotz Unterstützung von medizinischen Fachgesellschaften und der Präsidenten des Robert Koch Instituts (RKI) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, wurde diese Forderung von den Akteuren im Gesundheitswesen, den Organen der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens und der Politik nicht aufgegriffen.

Inzwischen ist die Wirkung von, auch durch hochrangige Persönlichkeiten aus der Politik und allen gesellschaftlichen Bereichen unterstützten Aufklärungsmaßnahmen für die Bevölkerung und Qualitätsverbesserungsmaßnahem  im Gesundheitswesen auch für die Sepsisvorbeugung und-behandlung in einer Reihe von Ländern wie Australien, England, und den USA wissenschaftlich eindeutig belegt. So reduzierte sich, z. B. im Bundesstaat New York innerhalb von 5 Jahren um ein Drittel. In der Altersgruppe von O-17 Jahren ging die Krankenhaussterblichkeit auf 7.5% zurück. In Deutschland liegt sie in der vergleichbaren Altersgruppe der 0-19-jährigen über 16%.

Vorstand und Kuratorium der Sepsis Stiftung sind der Überzeugung, dass im Main-Taunus-Kreis die Garanten für einen messbaren Erfolg einer Modellregion Sepsis vorhanden sind. So wird der Main-Taunus-Kreis eine Vorreiterrolle für den Bund und die Länder haben. Sehen wir die Gründe:

  • Zunächst das Engagement von Marion Pfeiffer, die urplötzlich mit den Folgen einer Sepsis bei ihrem geliebten Ehemann Stefan Pfeiffer konfrontiert wurde. Ein Engagement, dass viele ermutigende Reaktionen in ihrem Landkreis und weit darüber hinaus zur Folge hatte.
  • Dieser Schicksalsschlag hat bei den politischen Entscheidungs- und Mandatsträgerinnen und sehr vielen Freunden der Familie und Menschen aus vielen gesellschaftlichen Bereichen nicht nur Betroffenheit hervorgerufen, sondern auch die Bereitschaft zum Handeln und zur Unterstützung ausgelöst.
  • Herr Landrat Michael Cyriax hat die Schirmherrschaft für diese deutschlandweit einzigartige Vorreiterregion übernommen.
  • Das Interesse, an dem bisher auch im MTK weitgehend unbeachteten Thema und die Bereitschaft sich mit diesem Thema bereits im Rahmen der ersten Infoveranstaltungen – „Sepsis der unterschätzte Notfall in der Brühlwiesenschule und im Landratsamt in Hofheim im November 2023, auseinanderzusetzen. Besonders beeindruckend war dabei
    I) die parteiübergreifende Präsenz von Repräsentantinnen aus der Bundes-, Landes- und Landkreisebene,
    II) die Unterstützung der Schulleitung der Brühlwiesenschule in Hofheim,
    III) die Wissensbegierde der Schülerschaft und das Interesse des Lehrkörpers und
  1. IV) nicht zuletzt die gezeigte Bereitschaft lokaler Medien zur Stärkung der Gesundheitskompetenz im Landkreis beizutragen.
  • Professor Michael Booke von den Varisano-Kliniken Main-Taunus hat die medizinische Leitung und wissenschaftliche Begleitung des Projekts übernommen. Die Sepsis Stiftung erachtet die Zusammenarbeit mit Professor Dr. Booke als einen Glücksfall. Als Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie der Varisano-Kliniken im MTK, ist er durch seine Expertise als Notfall- und Intensivmediziner und wissenschaftlich anerkannter Sepsisforscher für diese Aufgabe besonders prädestiniert.
  • In den zahlreichen Gesprächen die Marion Pfeiffer und auch Professor Booke mit Repräsentanten aus der Bundes-, Landes- und Kreispolitik, von ärztlichen Standesorganisationen, Sozial- und Wirtschaftsverbänden, Bildungseinrichtungen, Stiftungen, Kirchenvertretern, Vereinen geführt haben, wurde deutlich, dass auch Unterstützung aus dem ambulanten medizinischen Bereich und der Zivilgesellschaft für das Projekt zu erwarten ist.
  • Durch die Unterstützung der politischen Führung und in allen Bereichen der Gesellschaft können die Ursachen und Barrieren, die bislang für das Scheitern der Ansätze zu einer Steigerung des Sepsiswissens vorhanden waren, überwunden werden.
  • Um auf wissenschaftlicher Grundlage (Umfragen und Erhebungen zum Sepsiswissen) eine Veränderung des Wissens über Sepsis im Main-Taunus-Kreis zu erreichen bedarf es auch finanzieller Mittel, die wir gemeinsam einwerben möchten.

Im Namen des Vorstands und des Kuratoriums der Sepsis Stiftung bedanke ich mich bei Familie Pfeiffer und insbesondere bei Professor Booke für die Initiierung und Übernahme der Koordination dieses Projekts und bei Landrat Michael Cyriax für die Übernahme der Schirmherrschaft, aber auch bei den Unterstützenden für dieses – für Deutschland wegweisende – Vorreiterprojekt. Ich verbinde dies mit der Zusage, dass die Sepsis-Stiftung und ihrer Partner alles tun werden, um zum Gelingen dieses Projekts beizutragen.

Mit herzlichen Grüßen

Professor Konrad Reinhart ML                                                                                                                                                    Vorstandsvorsitzender der Sepsis Stiftung

Founding President Global Sepsis Alliance

Impressionen